Unser Verständnis von Green Planning

Unser Verständnis von Green Planning

Green Planning im Supply Chain Planning Kontext - unsere Planungsansätze:

  1. CO² Footprint Management
  2. Verschwendung vermeiden
  3. Reuse & Recycle

CO2 Footprint Management

In den bekannten Optimierungsszenarien der Supply Chain, wird meist nach herkömmlichen Zielkennzahlen optimiert. Um hier ein paar Beispiele zu nennen: Kosten, Durchlaufzeit, Verfügbarkeit, Umsatz, .... Wir glauben, dass die Berücksichtigung des Carbon Footprints bei der Bewertung alternativer Lösungen zukünftig eine zunehmend stärkere Rolle spielen wird. Demnach wird nicht mehr nur nach der kostengünstigsten Lösung in Bezug auf zum Beispiel Zeit und Kosten gesucht, sondern auch nach einer möglichst CO2 Footprint optimierten Lösungsalternative.  

Folgende Use Cases würden sich beispielsweise für ein solches Optimierungszenario anbieten:

Transportwege optimieren
Wir bewerten den CO2 Footprint der Transportstrecken und Transportmittel. Alternative Transportmöglichkeiten können so hinsichtlich des CO2 Verbrauchs verglichen werden.

Bestandsoptimierung
Wir bewerten den Product CO2 Footprint für jede SKU. Dieser beschreibt den Ausstoß an Treibhausgasen, der bei der Fertigung oder Beschaffung eines Produktes entsteht.  
Welche Produkte auf Bestand gelegt werden, kann somit nicht nur über den Beitrag zum Lieferservicegrad, sondern auch über den Beitrag zum Gesamt-Footprint des Portfolios entschieden werden.  

Beschaffungsalternativen bewerten
Neben einer klassischen Make-or-Buy Entscheidung wird die Fragestellung untersucht, WIE etwas gefertigt und WOHER die Ware bezogen wird. Die Alternativen werden dabei auf der Suche nach einer optimalen Lösung nicht nur nach Beschaffungskosten und Wiederbeschaffungszeit, sondern auch nach CO2 Kosten bewertet.  

Verschwendung vermeiden

Die Verschrottung von Waren, die nicht mehr verkauft werden können oder Materialien, die nicht mehr verarbeitet werden können, ist sowohl ökonomisch als auch ökologisch schmerzhaft. Die Fertigung oder Beschaffung hat Ressourcen gebunden und Kosten verursacht, welcher aber keine Verwendung oder Einnahmen gegenüber stehen. Daher sollten in einem nachhaltigen Planungsansatz nicht benötigte Bestände weitestgehend reduziert oder im besten Fall ganz vermieden werden.

Es gibt verschiedene Planungsstrategien für die Vermeidung von Verschrottung:

Bedarfsgenaue Fertigung
Einer bedarfsgenauen Fertigung stehen meist Ziele hinsichtlich Auslastung der Produktion oder Verfügbarkeit für den Vertrieb konkurrierend gegenüber. Aber es gibt mittlerweile Planungsverfahren, die diese Ziele ausgewogen berücksichtigen. Die richtige Dimensionierung von Pufferbeständen und Losgrößen spielen dabei eine entscheidende Rolle. Ein prominentes Beispiel ist der Demand-Driven-MRP.  

Reduzierung von Sicherheitsbeständen
Zur Sicherstellung der Verfügbarkeit, sind Sicherheitsbestände immer noch ein gern genutztes Mittel. Diese sind aber in der Regel statisch definiert und können bei wenig genutzten oder auslaufenden Artikeln schnell zu Ladenhütern führen. Neben den Sicherheitsbeständen gibt es zahlreiche alternative Verfahren, um Sicherheiten bei Bedarfsschwankungen zu generieren.  

Rechtzeitiges Phase-Out Planning
Wenn sich der Lebenszyklus eines Artikels oder einer Komponente dem Ende nähert, sollten bestimmte Maßnahmen in der Planung ergriffen werden. Passiert dies nicht rechtzeitig, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass nicht benötigte Ware weiterhin bestellt oder gefertigt wird. Eine gut durchdachte Phase-Out Planung schützt vor der Verschwendung von Ressourcen und Kosten.

Reuse & Recycle

Gerade in der Konsumgüter- und Nahrungsmittelindustrie werden Ware und ihre Verpackung nach dem Gebrauch oder wenn sie kaputt sind, weggeworfen und neu gekauft. Langfristig ist dies kein nachhaltiger Ansatz im Umgang mit Ressourcen. Daher gibt es in vielen Bereichen Bewegungen und Ideen, gebrauchte oder kaputte Ware und ihre Verpackungen wieder zurückzuführen und wiederzuverwerten. Eines der bekanntesten und bereits etablierten Verfahren ist das Pfandsystem für Mehrwegflaschen. Aber es gibt auch Ansätze aussortierte Konsumgüter, wie zum Beispiel Waschmaschinen, wieder zum Hersteller zurückzuführen, damit einzelne Teile neu verarbeitet werden können. Alternativ zum Neukauf wird ein Service angeboten, bei welchem kaputte Ware repariert wird.

Diese teilweise noch sehr jungen Prozesse sollten in einer nachhaltigen Planung berücksichtigt werden:

Planung von Pfandsystemen
Die Rückführung von Mehrwegflaschen stellt die Getränkeindustrie bereits heute vor Herausforderungen.  
Eine Planung der rückgeführten Mengen ist essentiell für die Beschaffungsplanung neuer, ungebrauchter Gebinde. Ebenso sollten Reinigungsvorgänge und Sortierung in der Planung berücksichtigt werden, bevor das Mehrweg-Gebinde der Wiederverarbeitung zur Verfügung steht.  

Rückführung und Wiederverwertung von Gebrauchtware
Bei der Planung der Rückführung und der Wiederverwendung von Gebrauchtware wird untersucht, welche Ware, nach welcher Gebrauchszeit wie häufig wieder zurückgegeben wird. Zusätzlich wird untersucht, welche Komponenten anschließend wiederverwertet werden können. Zum einen wird also eine Vorschau der Rückführungsrate ermittelt und zum anderen muss der Rückführungsprozess in die Operative Planung integriert werden.    

Reparaturservice- und Ersatzteilplanung
Für die Planung eines Reparaturservices gibt es zwei wesentliche Herausforderungen: Zum einen muss eine Rückführungsrate ermittelt werden, um den Bedarf an Servicekapazitäten zu definieren. Außerdem muss für die Beschaffung und Bereitstellung von Ersatzteilen untersucht werden, welche Teile wie häufig kaputt gehen. Durch diese Untersuchung lässt sich ableiten, ob es sich lohnt, bestimmte Ersatzteile zu bevorraten.  

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